Raumlufttechnische (RLT) Anlagen

Benutzer von klimatisierten Gebäuden klagten in der Vergangenheit signifikant häufiger über das Auftreten von Symptomen, die dem "Sick Building Syndrom" im ursprünglichen Sinn zuzuordnen sind wie Müdigkeit, Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen usw. als Benützer konventionell belüfteter Gebäude. Moderne raumlufttechnische Anlagen führen bei professioneller Wartung nicht zu erhöhten Beschwerderaten, im Gegenteil: durch die vermehrte Frischluftzufuhr ist sogar mit einer Abnahme von Beschwerden zu rechnen.

Grundsätzlich sollte ein Gebäude so gebaut werden, dass eine Klimatisierung nicht notwendig ist. Lüftungsanlagen sollten den Vorgaben des "Komfortlüftungsstandards" entsprechen, dies bedeutet unter anderem bessere Zuluftfilter, wenig Lärm und hohe Energieeffizienz. Um zu trockene Luft im Winter zu vermeiden, sollte ein Feuchtemanagement stattfinden: vor allem ist die Luftmenge der Anzahl der Nutzer anzupassen. Raumlufthygienisch ist damit ein Optimum an Leistungsfähigkeit erreichbar und die Nutzer haben keine gesundheitliche Risiken zu befürchten.

In mechanisch belüfteten Gebäuden können allerdings vom Raumnutzer unbemerkte Fehler wie bspw. Lüftungs­kurzschlüsse auftreten, die eine aus­reichende Versorgung mit der not­wendigen Frischluftmenge verhindern. Diese Kurzschlüsse können sich im Raum selbst, im Außenbereich oder aber im Zu- und Abluftsystem befinden.

Die Reinigung und Wartung jeder RLT-Anlage muss regelmäßig und gründlich, vor allem nach Stillstandszeiten, erfolgen. Des weiteren ist auf einen regelmäßigen Austausch der Staubfilter zu achten. Andere mögliche Ursachen von Beschwerden, wie nicht zu öffnende Fenster, Zugerscheinungen, Abwesenheit eines vertikalen Temperaturgefälles im Raum oder Luftträgheit, verstärkt durch zu hohe Lufttemperaturen, lassen sich mitunter nach gründlichen Unter­suchungen bzw. Befragungen der Nutzer auffinden und beheben.

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