Grenz- und Richtwerte für Formaldehyd
In Österreich besteht ein Grenzwert für Formaldehyd in Produkten, er ist vor allem bei Holzwerkstoffen ein wichtiges Qualitätsmerkmal (Klasse E1). Der Arbeitskreis Innenraumluft im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) haben gemeinsam mit der österreichischen Akademie für Wissenschaften im Jahre 2009 Richtwerte für Formaldehyd für die Luft von Innenräumen herausgegeben.
Zur Bewertung von Wohn- und Büroräumen werden die Richtwerte der Richtlinie zur Bewertung der Innenraumluft des BMK/ Österr. Akademie der Wissenschaften herangezogen. Konzentrationen kleiner 0,10 mg/m³ als Halbstundenmittelwert (bzw. 0,06 mg/m³ als Tagesmittelwert) gelten als unbedenklich. Unterhalb von 0,1 ppm (etwa 0,12 mg/m³) ist laut Bundesinstitut für Risikoforschung keine krebserzeugende Wirkung anzunehmen.
Anzumerken ist, dass die Abgabe von Formaldehyd aus Holzwerkstoffen stark von Temperatur und Luftfeuchte abhängig ist. Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto mehr Formaldehyd wird von Holzwerkstoffen abgegeben (pro 5 % mehr Luftfeuchtigkeit werden 10 % mehr Formaldehyd abgegeben). Unter bestimmten Voraussetzungen ist es sinnvoll, die Messergebnisse auf ein Normklima (laut österreichischer Formaldehydverordnung: 23° C, 45 % rel. Luftfeuchte) umzurechnen.