Farben & Lacke

Nicht jeder Griff nach Farben und Lacken bleibt für das Wohlbefinden der Anwender und die Umwelt ohne Folgen. Belastungen der Raumluft werden in erster Linie durch Lösungsmittel, in geringem Ausmaß durch ausgasende Kunststoffbestandteile oder Hilfsstoffe, wie z.B. Weichmacher, erzeugt.

Im Verhältnis zum Raumvolumen sind die mit Lacken oder Imprägnierungen behandelten Flächen meist groß. Deshalb erweist sich diese Gruppe von Bauhilfsstoffen in manchen Fällen verantwortlich für subjektiv empfundene schlechte Luft, Gerüche oder Befindlich­keitsstörungen.

 

Vor allem in Neubauten oder renovierten Wohnungen klagen Bewohner häufig über Beschwerden, die möglicherweise mit Emissionen leicht- bis mittelflüchtiger organischer Lösungsmittelbestandteile zusammenhängen. Je nach Rezeptur, Beschichtungsart und Lüftungssituation kann die Abgabe dieser Substanzen an die Raumluft ein unterschiedliches Ausmaß und unterschiedliche Dauer (bis zu einigen Jahren) aufweisen.

 

Vor allem aromatische Inhaltsstoffe werden dabei als Risiko­faktoren angesehen. Auch bei sogenannten Wasserlacken, die immer mehr Anwendung finden, sind Emissionen gegeben, aus gesamtökologischer Sicht (Produktion, Anwendung, Entsorgung) sind diese jedoch als brauchbare Alternative zu lösungsmittelhältigen Produkten anzusehen.

Empfehlungen

  • Streichen Sie so selten wie möglich und gehen Sie sparsam mit den Materialien um. Überlegen Sie, ob überhaupt eine Beschichtung notwendig ist
  • Bei Lacken, Lasuren und Imprägnierungen sind lösungsmittelfreie Produkte zu bevorzugen, dies gilt auch für Beschichtungen auf Naturharz- bzw. Leinölbasis. Der Anteil an ätherischen Ölen und Glykolen sollte möglichst gering sein
  • Vermeiden Sie "überqualifizierte" Produkte (eine Wandfarbe muss z.B. nicht unbedingt scheuerfest sein)
  • Lüften Sie während der Arbeiten in Innenräumen und in den ersten Wochen danach gründlich. Es empfiehlt sich, die Räume während dieser Zeit nicht zu benützen. Dies gilt auch dann, wenn keine Gerüche mehr vorhanden sind
  • Chemikalienempfindliche Menschen benötigen spezielle Farben und Lacke. Zu vermeiden sind auch leinölhältige Produkte und Naturstoffe
raumluft.org » Mensch - Umwelt - Gesundheit Österreichisches Institut für Baubiologie und Bauökologie Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde Umwelt